Bewegungsmerkmale
 
Die Phasenanalyse ist eine erste Möglichkeit, Bewegungen zu beschreiben.
Weitere äußerlich sichtbare Merkmale zur Beschreibung der Qualität einer Bewegung sind mit den Begriffen

Bewegungsrhythmus, Bewegungskopplung, Bewegungsfluss, Bewegungspräzision, Bewegungskonstanz, Bewegungsumfang, Bewegungstempo, Bewegungsstärke
gegeben. (nach Meinel/Schnabel)

Beim Erlernen einer Bewegung sind diese Merkmale zunächst unzureichend ausgebildet.

Bewegungsrhythmus Merkmal der zeitlichen Ordnung
Bewegungskopplung Merkmal des Zusammenhangs der Teilbewegungen und der Bewegungsübertragung
Bewegungsfluss Merkmal der Kontinuität im Bewegungsverlauf
Bewegungspräzision Merkmal der Ziel- und Ablaufgenauigkeit
Bewegungskonstanz Merkmal der Wiederholungsgenauigkeit
Bewegungsumfang Merkmal der räumlichen Ausdehnung
Bewegungstempo Merkmal der Bewegungsgeschwindigkeit
Bewegungsstärke Merkmal des Krafteinsatzes

Beispiel: Badminton
Grobkoordination - Bewegungsmerkmale


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Bewegungsrhythmus

Bewegungs-Merkmal der zeitlichen Ordnung

Charakteristische zeitliche Ordnung eines Bewegungsablaufs, sichtbar im dynamsichen und räumlich-zeitlichen Verlauf. Gleichartige Elemente werden bei Wiederholungen flüssig ineinander gefügt.

"...Charakteristisch für eine sehr gute Bewegungsausführung im Sport ist ein periodischer Wechsel von Spannung und Entspannung und nicht eine ständige Verkrampfung. Jeder Bewegungsablauf im Sport hat hinsichtlich der Dynamik eine für ihn typische zeitliche Gliederung. Optimal ist eine Bewegungsausführung nur dann, wenn der Wechsel von Spannung und Entspannung dieser Gliederung entspricht.

... ...  Der Ausführende empfindet daher eine rhythmische Bewegungsausführung  als besonders leicht, als wenig belastend. Er kann dementsprechend bei solchen Bewegungen länger "durchhalten", er ermüdet nicht so schnell. Er kann aber auch in ermüdetem und erschöpftem Zustand noch einmal sich zur Hergabe seiner letzten Kräfte mitreißen lassen." (Göhner)
 



Bewegungskopplung

Zweckmäßige Zusammenspiel der Teilbewegungen in einem Bewegungsablauf

Teilbewegungen müssen sowohl räumlich, zeitlich und dynamisch aufeinander abgestimmt sein, damit man von einer gelungenen Bewegung sprechen kann.
Meinel/Schnabel betonen dabei vor allem folgende Kopplungsbereiche: Schwungübertragung (Impulsübertragung von Teilkörperbewegungen auf den Gesamtkörper), zeitliche Verschiebungen von Teilbewegungen, Formen des Rumpfeinsatzes, Steuerfunktion des Kopfes.



Bewegungsfluss
Kontinuität des Verlaufs einer Bewegung. Abgestimmtes Verhältnis von Kraftimpulsen

Bewegungsfluss ist der Grad der Kontinuität im Ablauf eines motorische Aktes, er schließt die Bewegungselastizität als eine spezielle Ausprägung des Bewegungsflusses ein.

· Objektivierung in Weg-, Weg-Zeit- wie auch Kraft-Zeit-Verläufen;
· tritt in Erscheinung:
- im räumlichen Verlauf (rund, kurvig, keine Ecken);
- im zeitlichen Verlauf (allmählich, nicht plötzlich, nicht sprunt haft, nicht abrupt);
- im dynamischen Verlauf (fließend und nicht abrupte Übe gänge im Kraftverlauf).



Bewegungspräzision
Übereinstimmung von Soll- und Istwert

Objektivierbarer durch direkten oder indirekten Ist-Soll-Wertvergleich.
 



Bewegungskonstanz
Übereinstimmung wiederholter Bewegungsabläufe beim Vergleich  untereinander

Die Bewegungskonstanz erstreckt sich auf Leistungsergebnisse oder die Bewegungsstruktur und deren Merkmale, Kennlinien und Kenngrößen.



Bewegungsumfang
Räumliche Ausdehnung eines Bewegungsablaufs

Optimum wird durch Anforderung der Bewegungsaufgabe vorgegeben; qualitative Erhebung durch vergleichende Beobachtung und Einschätzung durch Sportlehrer und Trainer.


Bewegungstempo
Schnelligkeit von Gesamt- oder Teilbewegungen

Das Bewegungstempo bezieht sich auf die zeitliche Dauer bzw.  Bewegungstrequenz und Geschwindigkeit von genauen Bewegungsakten oder von Teilbewegungen.


Bewegungsstärke
Merkmal  des Krafteinsatzes beim Bewegungsvollzug

Objektivierung durch dynamografische und physiologische Methoden (Elektromyografie) möglich.


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