Arten der Aggression im Sport

(nach Gabler)

Explizite Aggression

Der Zweck einer solchen Handlung ist explizit die personale Schädigung eines Sportlers (Gegners) oder Gegenspielers (evtl. aber auch von Zuschauern, Trainern etc).
Solche Handlungen können innerhalb, aber auch außerhalb des sportlichen Wettkampfs stattfinden, z.B. nach einem Spiel.

verletzendes FOUL

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Instrumentelle Aggression
Aggressionen treten jedoch im Sport nicht nur deshalb auf, weil das oberste Ziel der aggressiven Handlung die personale Schädigung des Gegners ist (explizite Aggression), sondern weil die aggressive Handlung zum Zweck der Leistungsverbesserung eingesetzt und die hierbei mögliche Schädigung des Gegners zugunsten des übergeordneten Leistungsziels in Kauf genommen wird.

Instrumentelle Aggressionen sind (im Vergleich zu den expliziten Aggressionen) als das zentrale Problem des Sports anzusehen. Beispiele: das Rücksichtslose Hineingrätschen beim Fußball, das Anziehen des Knies bei Sprungwurf oder das sogenannte taktische Foul. Trainer, aber auch Mitspieler oder Zuschauer erwarten zum Teil eine solche Spielweise.

Gleiche Handlungen sind aber unterschiedlich zu bewerten, je nachdem, in welchem normativen Rahmen sie stattfinden: Stoßen und Festhalten haben im Rugby oder Ringen eine andere Bedeutung als im Basketballspiel; das gleiche gilt für das "Body-check" beim Fußball im Vergleich zum Eishockey und ein Schlag ins Gesicht ist bei einem Sportspiel anders zu bewerten als beim Boxen.
 

Weitere Unterscheidungen aggressiver Handlungen im Sport


Von aggressiver Handlung kann im Gegensatz zu einer erlaubten, leistungsbezogenen Handlung auch nur gesprochen werden, wenn

Gabler hat bei einer Untersuchung  folgende Häufigkeitsverteilung von "Fouls"herausgefunden:
aggressiv 15% -  nicht-aggressiv 85 % - explizit aggressive Fouls 2 % - instrumetell 13 %
Je wichtiger ein Spiel ist, desto verstärkt tritt aggressives Verhalten auf.

Text: Fußball und Gewalt (Spiegel 6/2001)



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